Klinkereffizienz

Ein Kubikmeter (m³) Transportbeton der Festigkeitsklasse C25/30 enthält typischerweise rund 170 kg/m³ Wasser, 1.700 kg/m³ Gesteinskörnung, 95 kg/m³ Zusatzstoffe und 290 kg/m³ Zement. Hier geht es um den Klinkeranteil im Zement, die sogenannte Klinkereffizienz.

Was meint dieser Begriff? Im wesentlichen meint er die Suche nach einer Beton- oder Zementrezeptur die einen möglichst geringen CO2 Abdruck produziert. Wie auch in dem Praxisbericht /Webinar von Dirk Kestner / USA beschrieben ist die wesentliche Stellschraube der Anteil des Klinkers in der Rezeptur, da beim Brennen des Zementklinkers grosse Mengen an CO2 erzeugt werden. In Deutschland sind dies 3% der gesamten CO2 Emmissionen.

Durch die letztes Jahr im Juli veröffentlichte DIN EN Norm 197-5 sind nun zwei neue Zemente genormt worden die einen geringeren Klinkeranteil und damit weniger energieaufwändig gebrannte Bestandteile besitzen. Die CEM II/C Zemente sind die bislang in der Praxis relevantesten. Das „C“ im Namen zeigt an, dass der Klinkergehalt 50- 64 M.‑% beträgt. Die „C“ Zemente könnten die mit ca 50% Marktanteil weit verbreiteten CEM II/A+B Zemente ablösen die einen Klinkeranteil von > 65% aufweisen „müssen“. Lediglich die schlechteren Werte in Verbindung mit Salzbelastung und Feuchte verhindern eine umfassenden Verwendung im Hochbau.

vdz,konstruktiv,2.2021

Die im Augenblick mit ca 20% Marktanteil regional teilweise bedeutenden CEM III Zemente (siehe Grafik) besitzen einen ähnlich geringen Klinkeranteil, sind aber auf die Verwendung von Hüttensanden angewiesen. Wie auch die Flugasche simd diese im postindustrialisierten Deutschland ein versiegender Stoffstrom.

Der Verband deutscher Zementhersteller (vdz) schätzt, das verglichen mit einem typischen Kubikmeter Transportbeton heutiger Zusammensetzung die CO2-Emissionen z.B. durch die Verwendung eines CEM II/C-Zements um rund 25 % gesenkt werden könnte.

Lesenswerte Quelle: https://www.vdz-online.de/dekarbonisierung